Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Verein für Socialpolitik

Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Verein für Socialpolitik
Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Verein für Socialpolitik,
 
gemeinnützige Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern und Praktikern des Wirtschaftslebens zur wissenschaftlichen Erörterung wirtschaftlicher und sozialer Fragen, für die Klärung von Fach- und Studienfragen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie zur Pflege der internationalen Beziehungen innerhalb der Fachwissenschaft (besonders mit Österreich und der Schweiz); Sitz: Hamburg. Die Gesellschaft (Mitglieder 1997: rd. 1 915 natürliche Personen und 64 Korporationen) veranstaltet Vereins- und Arbeitstagungen sowie Sitzungen der Arbeitsausschüsse für Entwicklungsländer, Finanzwissenschaft, Unternehmenstheorie und -politik, Vergleich der Wirtschaftssysteme, Sozialpolitik, Sozialwissenschaft, Wirtschaftsgeschichte, -politik und -theorie. Seit 1991 tragen die jährlichen Vereinstagungen dualen Charakter. Während sich die Kerntagung mit einem spezifischen wirtschaftspolitischen Problem befasst, werden in einem offenen Teil Forschungsergebnisse aus unterschiedlichsten Bereichen der Wirtschaftswissenschaften vorgestellt. Seit 1997 verleiht die Gesellschaft jährlich an einen jungen Wirtschaftswissenschaftler aus dem deutschen Sprachraum, der mit seinen Arbeiten internationales Ansehen gewonnen hat, den mit 20 000 DM dotierten Gossen-Preis.
 
Der Verein wurde offiziell 1873 in Eisenach u. a. von G. Schmoller, L. Brentano und A. H. G. Wagner als Verein für Socialpolitik gegründet (eine erste Versammlung fand bereits 1872 statt) und orientierte sich an den Lehren der historischen Schule der Nationalökonomie. Er war v. a. gegen den strikten Freihandel, befürwortete eine den nationalen Interessen entsprechende Wirtschaftspolitik und förderte Bestrebungen zu einer reformerisch orientierten Sozialpolitik, die v. a. auf eine Verbesserung der Lage der Arbeiterschaft zielte, weshalb er polemisch sowohl als Vereinigung von Kathedersozialisten als auch als »Gönner des Sozialismus« (d. h. der Sozialdemokratie) bezeichnet wurde. Von 1905 bis zu seiner freiwilligen Auflösung 1936 wandte sich der Verein zunehmend Fragen der Wirtschaftstheorie und -politik zu. 1948 wurde er in Marburg als »Verein für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften« neu gegründet. Seit 1956 trägt er den heutigen Namen.
 
Weitere Werke:
 
Veröffentlichungen: Schriften des Vereins für Socialpolitik,. .., 188 Bände (1873-1939, Neue Folge 1949 ff).
 
 
G. Albrecht: Verein für Socialpolitik, in: Hwb. der Sozialwiss., hg. v. E. von Beckerath u. a., Bd. 11 (1961);
 I. Gorges: Sozialforsch. in Dtl. 1872-1914 (21986).

Universal-Lexikon. 2012.

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